Duisburg Neumühl: Ökumenischer Gottesdienst am 1. Mai auf dem Marktplatz

Wenn am 1. Mai in Neumühl der Vereins- und Bürgerbaum aufgestellt wird, gibt es seit einigen Jahren stets zu Beginn einen Ökumenischen Gottesdienst, der bei gutem Wetter von mehreren hundert Menschen auf dem Hohenzollernplatz besucht wird. Der Neumühler Markt ist dann eine große „Open-Air-Kirche“.

Seit 2004 stellen die Neumühler unter der Regie der Aktionsgemeinschaft Neumühler Kaufleute jedes Jahr am 1. Mai ihren stets imposanten Vereins- und Bürgerbaum am Marktplatz auf. Ein Jahr zuvor, an Christi Himmelfahrt 2003, gab es zum 650. Geburtstag des Stadtteils einen großen Ökumenischen Gottesdienst auf dem Marktplatz. Und daran wurde 2014 auf Anregung der Aktionsgemeinschaft Neumühler Kaufleute e.V. wieder angeknüpft. Der vor acht Jahren mit über 600 Teilnehmern bestens besuchte Gottesdienst unter freiem Himmel mit dem Leitgedanken „Ein Leib – Viele Glieder, Ein Baum – Viele Schilder, Ein Stadtteil – Viele Nationen“ war ein mitnehmender Einstieg in den Neumühl-Tag und setzte Zeichen für ein friedliches Miteinander in Respekt, Achtung, Toleranz und Nächstenliebe.

Seitdem ist der Gottesdienst auf dem Marktplatz Tradition. Auch in diesem Jahr findet er nach zwei Jahren Corona-Zwangspause wieder statt und bietet am 1.5.2022 um 11 Uhr reichlich Gelegenheit zum Innenhalten, Denken, Nachdenken, Beten und Singen. Unter der Leitung der evangelischen Pfarrerin Anja Buchmüller-Brand und unter musikalischer Begleitung durch Kirchenmusiker Karl Hülskämper geht es los mit dem Lied „Morgenlicht leuchtet“.

Genau das wünscht sich das Gottesdienst-Team aus der katholischen Kirchengemeinde Herz-Jesu und der evangelischen Kirchengemeinde Neumühl. Jedes Mal gab es bisher ein Leitthema und etwas ganz Besonderes. Diesmal stehen Heimat, Glaube, Arbeit, Geschichte im Vordergrund. Anhand eines von der Neumühler Malerin Sabine Watermann erstellten Panorama-Bildes blickt man in die Historie des Stadtteils und hat zugleich die Zukunft im Blick. Die Lesung aus Jeremias „Suchet der Stadt Bestes“ ist zugleich eine Aussage zum großen Miteinander im Stadtteil.

Sabine Watermann ist „Ur-Neumühlerin. Sie ist im Barbara-Hospital geboren und wohnt schon immer in Neumühl. Sie hat als Bankangestellte gearbeitet, war Elternvertreterin und Vorsitzende im Sankt Martín Kindergarten und Schulpflegschaftsvorsitzende in der katholischen Grundschule am Bergmannsplatz. Zudem engagiert sie sich  bei der DLRG Walsum und bei der KFD Herz Jesu. Seit 2016 ist sie im Atelierkreis von Dorothee Impelmann künstlerisch tätig.

Übrigens, Sabine Watermann hat ihren Kunstdruck dem Projekt LebensWert übereignet. Der wird nach dem offiziellen Aufstellen des Vereins- und Bürgerbaums versteigert. Der Reinerlös kommt dem Projekt LebensWert zugute.

Text: Reiner Terhorst

Das Bild wurde beim Ökumenischen Mai-Gottesdienst Neumühl 2018 aufgenommen; in jedem Jahr dient eine Zechenlore als Altar (Foto: Jürgen Hovorka).

 

 

 

  • 22.4.2022
  • Rolf Schotsch
  • Red