Synode fordert Gleichbehandlung aller Geflüchteten auch in Duisburg

Nicht mehr und nicht weniger als die Gleichbehandlung aller Geflüchteten auch in Duisburg forderten die Abgeordneten des evangelischen Kirchenparlamentes in Duisburg auf der Tagung am Samstag in Duisburg Meiderich. Ausdruck davon war das eindeutige Votum der Synodalen des Evangelischen Kirchenkreises Duisburgs für eine Erklärung des Synodalausschusses für Interreligiösen Dialog, Migration und Integration mit dem Titel „Unteilbare Nächstenliebe“ und die einstimmig verabschiedeten Leitsätze zum Thema „Ukraine, Flucht und Zusammenleben in Duisburg“. In letzteren heißt es: „Flucht nach Duisburg bedeutet für uns auch Zusammenleben in Duisburg. Wir warnen davor, die verschiedenen Gruppen von Geflüchteten gegeneinander auszuspielen. Die Menschen, die in der Vergangenheit aus der Sowjetunion und ihren Nachfolgestaaten nach Deutschland und nach Duisburg gekommen sind, dürfen wegen ihrer Russischkenntnisse nicht als „Russen“ ausgegrenzt werden. Sie sind als Russland-Deutsche wertvolle Brückenbauer zwischen den Nationen, ebenso wie Deutsch-Türken, Deutsch-Italiener und viele andere.“ Weiter heißt es: „Wir wissen, dass es im Zusammenleben und Dialog auch zu Spannungen und Konflikten kommen kann. (…) Wir werden weiterhin am interkulturellen und interreligiösen Dialog festhalten.“ Und schließlich: „Das Zusammenleben in Duisburg braucht Menschen, die sich dafür einsetzen und es gestalten — zum Wohle aller. Die evangelische Kirche in Duisburg gehört dazu, denn `Nächstenliebe ist unteilbar´.“

Die mehrseitige Erklärung des Synodalausschusses für Interreligiösen Dialog, Migration und Integration führt die von der Synode beschlossenen Leitsätze weiter aus und wird nun als Ganzes den Gemeinden, Einrichtungen und Werken im Evangelischen Kirchenkreis zur Weiterarbeit empfohlen. In der Erklärung wird an die interkulturelle Konflikt-Kompetenz erinnert, die sich in Gemeinden, Einrichtungen und Werken herausgebildet hat und die weiter im Dialog eingebracht werden soll, „um einen konstruktiven Beitrag auch in den Spannungen der Stadtgesellschaft zu leisten.“

Zugleich wird die Landessynode er Evangelischen Kirche im Rheinland aufgefordert, die Dialogarbeit im Bereich Christen und Muslime und Christen und Juden weiter auszubauen, um in der sich wandelnden Gesellschaft Bündnispartnerinnen und -partner in religiösen und sozialen Fragen zu gewinnen. Die Dialogarbeit müsse dazu ausreichend ausgestattet sein. „Sie darf nicht gegen die Arbeit mit Flüchtlingen ausgespielt werden. Beide Bereiche sind Arbeitsfelder, durch die das christliche Zeugnis in unserer Gesellschaft sichtbar und erfahrbar wird — gerade auch für Menschen, die ansonsten in unseren Gemeinden nicht präsent sind.“

Die Leitsätze der Duisburger Synode und die Erklärung des Synodalausschusses sind hier als PDF zu lesen.

 

  • 11.6.2022
  • Rolf Schotsch
  • Rolf Schotsch