Mit Gottes Segen ab ins Planschbecken: Tauffest in Duisburg Obermeiderich mit 500 Gästen und 26 Taufen

Ein Regenbogen aus bunten Luftballons, 670 selbstgestrickte Wimpel, fünf Taufstationen auf der Kirchwiese mit Planschbecken, eine Hüpfburg und jede Menge sommerlich schicke Tauffamilien. Die Evangelische Gemeinde Duisburg Obermeiderich hat zum großen Tauf- und Gemeindefest 450 Sitzplätze vor dem Gemeindezentrum aufgebaut, aber der Andrang ist weit größer. Die Gäste besetzen Treppen und Mäuerchen, die älteren Taufkinder tanzen vor der Bühne oder schaukeln in der kletterfreundlichen Magnolie am Rand des Geschehens. „Nach der Durststrecke von Corona haben viele darauf gewartet, ihre Kinder hierher zur Taufe zu bringen“, sagt Pastor Dirk Strerath zur Begrüßung und freut sich über das bunte Bild. Alle feiern bei strahlendem Sonnenschein einen kurzen, kindgerechten Gottesdienst. „Jesus ist anders. Der spricht mit allen Menschen und sagt auch den Kindern Hallo“, verspricht Pfarrerin Esther Immer den Hauptpersonen des Tauftages. „Eigentlich gehören wir, gewickelt in Geschenkpapier“, singt der Kinderchor.

Zum Thema der Bedeutung der jungen Generation für die Gemeinde passt gut die Einführung der Jungpresbyterin Alexandra Kiauka durch Pfarrerin Sarah Süselbeck. „Ab der Taufe gehört man zur Gemeinde. Diese junge Frau ist auch hier getauft worden und nun möchte sie in der Gemeinde Verantwortung übernehmen“, freut sich die Pfarrerin und begrüßt das neue Mitglied der Gemeindeleitung mit einem Segen und einem Blumenstrauß.

Der Chor von Ten Sing Duisburg singt das Schlusslied, zwei erwachsene Ten-Singer werden gleich auch ihren Kopf über die Taufschale halten und von Dirk Strerath Wasser und Gottes Segen empfangen. Der hat in der Tante der beiden Täuflinge ein ehemaliges Ten Sing Mitglied erkannt und ist ganz gerührt über die vielen Kreise, die sich heute schließen. Nebenan wehrt Taufzwerg Noah die Begleitung der lieben Verwandten zum Planschbecken brüsk ab. Ganz alleine und sehr ernst schreitet der Kleine zum Beckenrand und hält seine Krawatte fest, damit sie nicht nass wird. Die Pfarrerin steht mitten im Pool und tauft ihn feierlich. Erst danach stürzt sich Noah sichtlich erleichtert im die Arme seiner Mutter. An der Taufstation von Pfarrer in Ruhe Hans Bernd Preuss fliegen während seiner Einleitungsworte winzige Turnschuhe aus einem Buggy. „Ah, ich sehe, du bereitest dich schon auf den Pool vor, prima“, sagt der Routinier lachend zu dem munteren Buggy-Bewohner. An der Taufstation des Prädikanten André Welters wird ein zukünftiger Pate zuerst getauft. Er ist extra aus Rostock angereist. Nach ihm ist dann sein Patenkind dran.
„Besser können wir es doch nicht haben“, findet die Familie Böll, die mit vierzig Personen auf dem Gemeindefest bleiben werden, um ihr Taufkind bei Kaffee und Kucken und Grillwürstchen zu feiern.

„So haben wir uns das bei den Vorbereitungen vorgestellt“, sagt Pfarrerin Süselbeck. „Ein entspanntes Fest mit der ganzen Gemeinde, bei dem die Familien die Wahl haben, ob sie danach zuhause ihr eigenes Fest feiern, oder einfach mit ihrer Taufgesellschaft hierbleiben und es sich ohne großen Aufwand bei uns gut gehen lassen.“ Der Weg von der Tauf-zur Tauchstation ist nicht weit, nach dem offiziellen Teil sind die Becken zum fröhlichen Plantschen freigegeben.

Text: Sabine Merkelt-Rahm

Infos zur Gemeinde gibt es im Netz unter www.obermeiderich.de.

 

  • 5.9.2022
  • Rolf Schotsch
  • Red