Pfingstgottesdienst im Landschaftspark Duisburg: Momente wie dieser Gottesdienst befeuern das Herz

Nach der Pandemie-Pause feierten Christinnen und Christen erstmals wieder seit 2019 gemeinsam den schon traditionellen ökumenischen Gottesdienst am Pfingstmontag in der Gießhalle im Landschaftspark Duisburg Nord. Auf die Leitfrage, ob – wie am Industriestandort selbst – auch den Kirchen der Ofen ausgeht und den Menschen manchmal das Feuer und die Leidenschaft für den Glauben und die Lebensfreude abhandenkommt, gab im Gottesdienst ein eindrucksvollen Bild die Antwort: auch wenn jedes Feuer erlischt, so gibt es doch ein Licht, das alle jeder Zeit und immer wieder entzünden können – es steht für Gottes Geist und ist ein Licht, das niemals erlischt.

Mit dem Fazit, dass Momente wie dieser Gottesdienst das Herz befeuern, standen Christa Scholten-Herbst und Sarah Süselbeck aus dem Vorbereitungsteam, die gemeinsam die Predigt frei am Mikro ohne Vorlage hielten, nicht allein da. Auch viele Gottesdienstbesucherinnen und -besucher teilten die Freude über die schöne Stunde in der Gießhalle. Sie nahmen am Ausgang ein kleines Geschenk mit: eine Streichholzschachtel mit dem Spruch „Komm Heiliger Geist, entzünde ins und das Feuer deiner Liebe.“

Atmosphäre entstand schon vor Beginn des Gottesdienstes, als im Landschaftspark festliche Posaunenmusik alle Menschen auf die Feier einstimmte und Chor- und Bandmitglieder aus der katholischen Pfarrei St. Johann während des Gottesdienstes Pfingstlieder spielten und sangen.
Das Feuer in den Gottesdienst brachte der Künstler Andre Fuego, der sein Können im Umgang mit größten Flammen demonstrierte. An ihm lag es auch, das Feuer schließlich doch zum Erlöschen zu bringen. Mit diesem Sinnbild berichtet Pfarrerin Sarah Süselbeck im ersten Teil der Predigt von den Jüngern der Bibel, die ausgebrannt waren und denen einfach das Feuer fehlte, immer mit so viel Leidenschaft wie Jesus von Gott zu erzählen. Pfingsten fachte aber deren Leidenschaft neu an.

Christa Scholten-Herbst, Gemeindereferentin in der katholischen Pfarrei St. Michael in Meiderich, fragte im zweiten Teil der Predigt, wie es eigentlich bei den Menschen ist, wenn der Ofen aus ist und woher neues Feuer, neue Leidenschaft, neue Energie kommt. Für sie war es zum Beispiel ein Moment wie dieser Gottesdienst, der ihr Herz befeuert. Während der Predigt brannte das flammende Herz auf der Bühne immer weniger, ging aus und Christa Scholten-Herbst entzündete ein Licht in einer kleinen Laterne. Sie stellte diese vor die versammelten Menschen, so dass die Botschaft selbst ohne Worte angekommen wäre: Auch wenn den Herzen mal das Feuer ausgeht, die Menschen ausgebrannt sind, nichts mehr in ihnen leuchtet, gibt es den Geist Gottes. Er ist dieses Licht, an dem die Gläubigen ihre Leidenschaft und Hoffnung wieder entfachen können. Die geschenkte Streichholzschachtel soll die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher genau daran erinnern: Wann immer sie damit etwas anzünden, sollen sie daran denken, dass es Gottes Geist ist, der in den Menschen das Feuer entfacht.

 

  • 7.6.2022
  • Rolf Schotsch
  • Bartosz Galus