Auferstehungsgemeinde Duisburg Süd setzt Zeichen der Solidarität: Verzicht auf warme Kirchen

Das Leitungsgremium der Evangelischen Auferstehungsgemeinde Duisburg Süd hat in seiner Sitzung am Mittwoch, in der es auch um die Unterstützung von Menschen ging, die aus der Ukraine nach Duisburg geflüchtet sind, auch über die Frage diskutiert, wie die Gemeinde ein weiteres Zeichen der Solidarität setzen kann. Beschlossen hat das Presbyterium, der Stadt Duisburg kostenfrei zwei Wohnungen für die Unterbringung von Geflüchteten zur Verfügung zu stellen. Beschlossen wurde auch, dass die Kirchen in Huckingen und Ungelsheim zu den Gottesdiensten bis auf weiteres nicht mehr wie gewohnt beheizt werden.

Statt 19 bis 20 Grad werden es nur 14 bis 15 Grad sein, solange der Sommer die Gebäude nicht auf dem natürlichen Weg aufheizt. Das gilt auch bereits für die Gottesdienste an den Ostertagen. Die Besucherinnen und Besucher der Gottesdienste werden gebeten, sich entsprechend wärmer anzuziehen.

„Uns ist bewusst, dass es sich bei dieser Entscheidung um ein gutes Stück `Symbolpolitik` handelt, da wir unsere Kindertagesstätten und die Gemeinderäume, in denen unsere Angebote im Laufe der Woche stattfinden, weiter beheizen müssen“ heißt es in der Begründung des Presbyteriums. „Aber es fällt uns schwer, bei knapp 20 Grad Raumtemperatur Gottesdienst zu feiern, für die Menschen, die unter diesem Krieg leiden, zu beten und gleichzeitig zu wissen, dass in der Ukraine derzeit zehntausende Menschen ohne Heizung, Strom und Wasser leben müssen.“

Weiter heißt es in der Mitteilung der Gemeinde:

„Wir verstehen die Sorgen der Menschen in unserem Land, die sich vor Sanktionen fürchten, die russisches Gas und Öl betreffen. Die Folgen für die Wirtschaft, aber auch für viele Familien, die direkt von Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und steigenden Preisen betroffen sind, wären groß. Trotzdem sehen wir uns in der moralischen Pflicht, alles zu tun, um möglichst schnell von russischen Öl- und Gasimporten unabhängig zu werden, auch wenn damit negative Folgen für unser Leben verbunden sind. Je mehr Energie wir einsparen, umso schneller wird es uns gelingen, von russischen Energieimporten unabhängig zu werden. Jeder Kubikmeter Gas zählt.

Wir würden uns freuen, wenn unsere Entscheidung für manche zum Anstoß wird, sich anzuschließen und ebenfalls Energie einzusparen. Und natürlich hoffen wir, dass sich trotz des Verzichts auf einen warmen Raum die Kirchen in Huckingen und Ungelsheim zu den Gottesdiensten füllen, denn Gemeinschaft, Solidarität, Nächstenliebe und Worte der Hoffnung und des Friedens haben die Kraft, Menschen zu wärmen.

Wir laden herzlich am kommenden Sonntag, dem 10. April um 9.30 Uhr in die Ungelsheimer Auferstehungskirche und um 18 Uhr zum Gottesdienst mit Friedensgebet in die Huckinger Kirche ein.“

Infos zur Gemeinde gibt es im Netz unter https://evaufdu.de.

Das Bild zeigt die Schalttafel der Heizung in der Auferstehungskirche in Duisburg Ungelsheim (Foto: www.evaufdu.de).

 

 

  • 8.4.2022
  • Rolf Schotsch
  • Red