Kita-Kinder gaben in Duisburg Obermarxloh ein umjubeltes Tierkonzert für ihre Eltern

Eine Woche lang haben die Kinder im Evangelischen Bonhoeffer Familienzentrum im Kita-Theater-Workshop „Ingas Garten“ unter der Leitung des Musikers Heiko Fänger Lieder gesungen, tierische Tänze eingeübt und Kostüme für ihren großen Auftritt gebastelt. Die Pfarrerin Birgit Brügge beobachtete das bunte Treiben und erstattete am Wochenende auf offener Bühne im Festzelt einen besorgten Bericht an gut einhundert Eltern. „Die Kinder sind verschwunden“, erklärte sie mit ernster Miene, „stattdessen steht so ein bunter VW-Bus vor der Türe und im Kindergarten toben die Waschbären und die Fledermäuse herum, was mag da los sein?“ Die Eltern waren auch gespannt. Heiko Fänger hatte seine kleinen Workshop-Teilnehmer nämlich zu absolutem Stillschweigen verpflichtet. „Wenn jetzt die ersten Kinder auf die Bühne kommen, dann rastet ihr natürlich total aus vor Begeisterung“ erklärte er den Eltern, „das üben wir jetzt erst mal ein bisschen.“

So kam es, dass schon der zurückhaltende Feuersalamander mit seinen kleinen Salamandern mit absolut stürmischem Applaus begrüßt wurde. „Ihr mögt hier wohl die Farben Schwarz und Gelb, oder?“ fragte Fänger und nur ein paar Schalke-Fans schüttelten die Köpfe. Mit den vielen kleinen Hummeln hatte dann die Kitaleiterin Petra Rettkowski ihren großen Auftritt als Oberinsekt. Ihr aufblasbares Hummelkostüm mit den Kugelfühlern und dem ausladenden Hinterteil erzeugte zwar per Ventilator ein leises Brummen und passte nur knapp durchs Gartentor, aber so sollen Hummeln doch aussehen. Die Kinder hatten gelernt, dass Hummeln nicht stechen können, weil ihr Eigengewicht nicht hoch genug ist, um den Stachel durch die menschliche Haut zu bringen. Und dass Bienen das besser können, weil sie kräftigere Popomuskeln haben. Wer hätte das gedacht?

Nach den summselnden Hummeln kam die freche Waschbär-Bande auf die Bühne, bei denen alles erlaubt war. Sogar ein paar Waschbär-Papas auf die Bühne zu holen, damit die Kleinen sehen, wie sich die Großem beim Waschbär-Tanz so anstellen. Die schwarzen Spinnen hatten später mehr Tanzbeine zum Schwingen als viele andere und sie hatten als Überraschung ein paar Augen hinten am Popo. Das wäre für Kita-Erzieherinnen, die eine größere Rasselbande beaufsichtigen müssen, sicher auch im Arbeitsalltag sehr praktisch. Die Fledermäuse, die Ameisen mit ihrem Ameisengeneral, die Regenwürmer und zum großen Finale die Schmetterlinge gaben ihr Bestes und rockten die Bühne.

„Das muss man erst mal schaffen, dass er die Kleinen und die Großen mit seiner Begeisterung angesteckt hat“, sagte Kita-Papa Kolja zum Schluss über den Liedermacher, Musiker und zweifachen Vater Heiko Fänger, „ich hatte jedenfalls ganz viel Spaß und Ryan, mein Zweijähriger war auch voll dabei, obwohl er eigentlich noch zu klein für so ein Programm ist.“ Auch die Oberhummel, die ihr Kostüm erst wieder ausziehen wollte, wenn es unbedingt sein muss, war sehr zufrieden. „Wir haben einen Antrag auf Fördergeld gestellt, um diese besondere Woche für die Kinder zu finanzieren, aber der Aufwand hat sich echt gelohnt, das war eine tolle Zeit,“ sagte Petra Rettkowski und brummselte geschäftig davon.

Text: Sabine Merkelt-Rahm

Infos zur Kita und zur Gemeinde gibt es im Netz unter www.bonhoeffer-gemeinde.org.

 

  • 3.5.2022
  • Sabine Merkelt-Rahm
  • Bartosz Galus