Jahresbericht Diakoniewerk Duisburg: „Unerhört?! Wir bleiben sichtbar.“

(Pressemitteilung Diakoniewerk Duisburg 30.4.2023)

 

Heute wurde der Jahresbericht des Diakoniewerks Duisburg von Geschäftsführerin Pfarrerin Barbara Montag offiziell vorgestellt. Das gemeinnützige Unternehmen ist Träger verschiedener Einrichtungen in den Bereichen Wohnungslosenhilfe und Eingliederungshilfe/ Kinder, Jugend und Familie sowie Arbeit und Ausbildung. Im Internet ist der Bericht unter www.diakoniewerk-duisburg.de abrufbar.

Geschäftsjahr 2023: Ausgewählte Kennzahlen und Entwicklungen

Die Arbeit mit und für Menschen steht im Diakoniewerk Duisburg im Mittelpunkt. Über 7.000 Menschen wurden 2023 beraten, qualifiziert und betreut, davon 556 in stationären und teilstationären Einrichtungen. Wenn der Mensch und seine Lebensbedingungen sich verändern, müssen auch die Konzepte der sozialen Arbeit und die Angebote angepasst werden. Die Mitarbeitenden im Diakoniewerk setzen sich ein für Menschen in Duisburg, die am Rande der Gesellschaft stehen – und das seit 45 Jahren. Eine Einrichtung der Wohnungslosenhilfe und zwei Einrichtungen für sucht- und psychisch Kranke haben im vergangenen Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum gefeiert. Das Streetwork- und Kontaktcafé pro Kids für Jugendliche und junge Erwachsene gibt es seit über 20 Jahren. Gleichzeitig gibt es auch immer wieder neue Angebote wie z.B. die Intensivwohngruppen für Kinder oder die Quartiersangebote für Familien im „Mittendrin in Hochfeld“, die Ende des Jahres von der Internationalen Initiative Hochfeld e.V. übernommen wurden. Sommer und Herbst 2023 standen im Zeichen des Geschäftsführerwechsels: Pfarrerin Barbara Montag hat die Führung des Diakoniewerks von Udo Horwat übernommen, der in den Ruhestand verabschiedet wurde. Am 30. August wurde das Diakoniewerk für sein Betriebliches Gesundheitsmanagement mit dem AOK-Gesundheitspreis ausgezeichnet.

Das Motto 2023: „Unerhört?! Wir bleiben sichtbar.“

„Das diesjährige Motto unseres Jahresberichtes beschreibt die beiden Perspektiven unserer Arbeit: Wir unterstützen, beraten, begleiten und qualifizieren Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen, die oft nicht gehört werden. Und wir setzen uns für diese Menschen ein mit Hilfsangeboten, die Sichtbarkeit verdienen, damit auch die Ausgegrenzten der Gesellschaft wieder sichtbar werden bzw. sichtbar bleiben“, erklärt Geschäftsführerin Pfarrerin Montag. „Nicht von ungefähr lautet die Jahreslosung für 2023 ‚Du bist ein Gott, der mich sieht‘ (1.Buch Mose 16,13). Gott sieht den Menschen ganzheitlich an, er schaut nicht an ihm vorbei oder über ihn hinweg, er ist da.“ Kriege, Klimakatastrophen, Inflation und Wirtschaftsprobleme haben im vergangenen Jahr die Politik und die Berichterstattung bestimmt – soziale Themen rückten zunehmend in den Hintergrund. „Unser Motto für den Jahresbericht soll unterstreichen, dass wir im Diakoniewerk soziale Themen wieder ganz oben auf die Agenda setzen“, so Montag.

Konzepte für besondere Kinder im Fokus: Steigender Bedarf bei Intensivwohngruppen

In den vergangenen Jahren gab es im Diakoniewerk Duisburg immer wieder Anfragen von Jugendämtern für die Betreuung von Kindern, die in ihren Familien, in Jugendhilfeeinrichtungen und letztlich in der Gesellschaft nicht zurecht kommen. „Hilferufe erreichen uns auch über die ambulante Familienhilfe oder über unsere stationären Jugendhilfeeinrichtungen“, berichtet Brunhilde Seitzer, Leiterin des Fachbereiches Kinder, Jugend und Familie. „Unsere erste Intensivwohngruppe im Diakoniewerk wurde 2018 in der Jugendhilfeeinrichtung Scheifeshütte ins Leben gerufen. Sieben Kinder werden dort betreut und wir haben mit dieser ersten Gruppe gelernt, worauf es ankommt.“ Im Jahr 2023 und 2024 folgen zwei weitere Gruppen in Duisburg Fahrn und Homberg. Für die Kinder, die aktuell zwischen sechs und zwölf Jahre alt sind, ist die Wohngruppe ihr Zuhause. Hier spielen sie, schlafen sie, machen Hausaufgaben, feiern Geburtstage, den 1. Wackelzahn und Weihnachten. Für die Mitarbeitenden sind die Wohngruppen ihr Arbeitsplatz. Sie haben ein sehr weit gefasstes Aufgabenprofil und kümmern sich um alle Arbeiten, die in einer Familie auf der Tagesordnung stehen: Kinder wecken, anziehen, für die Schule vorbereiten, Frühstück machen, Wäsche waschen, einkaufen, Essen kochen – und das im Schichtdienst. An 365 Tagen im Jahr. Die meisten Jungs und Mädchen haben psychische Probleme, Verdacht auf AD(H)S (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung), Spätfolgen durch Alkohol in der Schwangerschaft o.ä. „Eine Psychologin gehört daher fest zum Team der Intensivwohngruppen“, erläutert Brunhilde Seitzer. „Sie arbeitet mit den Kindern an deren spezifischen Themen und berät die Kolleginnen und Kollegen bei Fragen.“

 

Ausblick: „Weihnachtsfeier für alle“ am 17. Dezember 2024

Die Weihnachtsfeier für alle im vergangenen Jahr war ein voller Erfolg. Daher ist es geplant, eine kostenfreie Feier für arme und einsame Menschen regelmäßig im Diakoniewerk Duisburg zu organisieren. Der Termin für 2024 steht schon fest am 17.12.2024 ab 16 Uhr. Geldspenden sind herzlich willkommen für das musikalische Programm und das leibliche Wohl.

Spendenkonto
Diakoniewerk Duisburg GmbH
KD-Bank (Bank für Kirche und Diakonie)
Stichwort: „Weihnachtsfeier für alle 2024“
IBAN: DE 5135 0601 9000 0051 5515
BIC: GENODED1DKD

 

  • 30.04.2024
  • Rolf Schotsch