Tischlerei des Duisburger Diakoniewerks baut Nistkästen für Meisen... pünktlich zur Brutsaison

(Pressemitteilung www.diakoniewerk-duisburg.de, 26.2.2024)

Seit 2021 baut die Tischlerei im Diakoniewerk Duisburg Nistkästen für verschiedene Vogelarten, um einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz zu leisten. Vor allem Meisenfamilien werden unterstützt, denn sie finden in dicht besiedelten Stadtgebieten nur selten geeignete Brutplätze. Der Regionalverband Ruhr Grün (RVR) kümmert sich mit seinen Rangern um die Ausbringung der Nisthilfen und achtet auch auf eine regelmäßige Reinigung, die Baupläne für die Kästen stellt der Naturschutzbund Deutschland (NABU) auf seiner Homepage zur Verfügung.

In der Tischlerei des Diakoniewerks Duisburg entstehen vielfältige Produkte aus Holz. Gemeinsam mit dem Jobcenter Duisburg werden hier auch sogenannte Arbeitsgelegenheiten (AGH) angeboten, um Langzeitarbeitslose wieder an den allgemeinen Arbeitsmarkt heranzuführen. Hier im AGH-Bereich entstehen die Nistkästen. Die meisten Nistkästen sind bereits durch die Ranger des RVR verteilt worden und viele Meisenfamilien sind schon eingezogen.

Knapp 100 neue Meisenkästen wurden in den vergangenen Monaten in der Tischlerei des Diakoniewerks hergestellt, denn im März beginnt die „heiße Phase“ der Brutzeit. Unter der fachkundigen Aufsicht der Tischlermeister und Tischlergesellen produzierten die AGH-Teilnehmenden kleine Häuser aus Fichten- und Tannenholz, die die Meisen und ihren Nachwuchs vor Kälte und vor Raubvögeln schützen sollen. „Wir stellen auf unserer Homepage alle wichtigen Informationen zur Verfügung für den fachgerechten Bau von Nistkästen“, weiß Jürgen Hinke vom NABU Duisburg. „Es gibt Bauanleitungen für verschiedene Nistkasttypen und einen Online-Bau-Kurs. Wenn es schnell gehen soll, können fertige Kästen auch im NABU-Shop gekauft werden.“

Die Werkstatt der Tischlerei ist Teil des Qualifizierungszentrums im Diakoniewerk mit verschiedenen Ausbildungs- und Umschulungsangeboten. Hier werden auch in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Duisburg verschiedene AGH-Maßnahmen angeboten. Die Teilnehmenden werden über eine regelmäßige Beschäftigung wieder an den allgemeinen Arbeitsmarkt herangeführt und leisten zusätzlich einen wichtigen Beitrag für den Artenschutz in Duisburg. „Es ist schön zu sehen, dass wir mit unserer Arbeit auch einen Beitrag für die Umwelt leisten können“, freut sich Frank Förster, Tischlergeselle und Anleiter für Maßnahmeteilnehmende beim Diakoniewerk Duisburg. „Die meisten Teilnehmenden, die zu uns kommen, haben so gut wie keine handwerklichen Vorkenntnisse. Viele hätten sich nicht zugetraut, ein Vogelhaus zu bauen. Jetzt sind sie stolz auf das, was sie mit den eigenen Händen geschafft haben.“ Auch andere nachhaltige Produkte wie beispielsweise Insektenhotels und Kästen für Wildbienen werden in der Tischlerei gefertigt..

„Hier werden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Einerseits leisten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Bau der Nistkästen einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Singvögel hier in der Region. Zum anderen tun sie etwas für sich selbst. Sie lernen, sich nach längerer Zeit der Arbeitslosigkeit wieder in einen Arbeitsprozess einzugliedern und erweitern ihre beruflichen Kenntnisse in der Tischlerei“, erläutert Michael Synowczyk, zuständiger Bereichsleiter im jobcenter Duisburg. „Das Ziel dieser AGH ist es, den Menschen wieder eine berufliche Perspektive zu geben und damit die Möglichkeit zu schaffen, langfristig im ersten Arbeitsmarkt einzumünden.“

Die Ranger des RVR Ruhr Grün verteilen die neuen Nistkästen auf den verbandseigenen Flächen im Raum Duisburg, so z.B. entlang des Radweges an der HOAG-Trasse und im Waldgebiet Baerler Busch. Das Hauptbrutgeschäft der heimischen Meisenarten findet im März und April statt. „In Duisburg gibt es wenig geeignete Brutplätze für Meisen. Manche Arten überwintern sogar hier und nutzen den Nistkasten als wärmenden Schutzraum. Es ist wichtig, dass sich die Meisen weiter vermehren, da sie z.B. ein wichtiger Gegenspieler des Eichen-prozessionsspinner sind und helfen können, der Massenvermehrung biologisch entgegen zu wirken“, erklärt Michael Zielkowski vom RVR Ruhr Grün. „Während der Aufzucht der Jungen fliegen die Meisen-Eltern bis zu 300 Mal am Tag aus, um Insekten für den Nachwuchs zu sammeln, pro Brut kommen so etwa zwei Kilogramm Insekten zusammen. Auch Blattläuse stehen auf dem Speiseplan.“

Zum Bild: (v.l.n.r.): Michael Synowczyk und Oliver Wobser vom jobcenter Duisburg, Michael Zielkowski vom RVR Ruhr Grün, Sylke Klinker vom NABU Duisburg, Frank Förster vom Diakoniewerk Duisburg und Maßnahmeteilnehmer wie z.B. Christian Peter haben das Naturschutzprojekt für Meisen in Duisburg möglich gemacht. (Foto: Diakoniewerk Duisburg)

  • 04.03.2024
  • Rolf Schotsch