„Traurig geht es bei diesen Bestattungen zu – aber nicht trostlos“

(Pressemitteilung www.evkln.de, 19.3.2024)

„Der Sarg ist bunt angemalt. Tiere sind darauf zu sehen, die Luftballons und Blumen halten. Der Sarg steht in der Trauerhalle des Friedhofs in Trompet. Gemeinsam liegen in diesem Sarg Kinder, die das Licht der Welt nie erblickt haben. Traurig geht es bei diesen Bestattungen zu – aber nicht trostlos. Schließlich wird der Sarg mit den Kleinen in die Erde gesenkt, aber es steigen auch Luftballons in die Höhe mit einem letzten Gruß von Eltern, Großeltern und Geschwistern und dem Aufdruck: Ich halte dich, dein Gott!“

So beschreibt Pfarrerin Ute Sawatzki eine Bestattung von sogenannten Sternenkindern auf dem Friedhof in Trompet. Von Kindern also, die im Laufe der Schwangerschaft tot zur Welt gekommen sind. Ute Sawatzki betreut das Projekt Kinderhimmel am BETHESDA Krankenhaus Duisburg, dort also, wo die Initiative vor 25 Jahren ihren Ursprung hatte. Im Jahr 1999 hatte der damalige Chefarzt der Pathologie, Professor Dr. Hans-Jürgen Knieriem, zusammen mit dem Förderverein Duisburger Bestattungskultur den Anstoß dafür gegeben, Müttern und Vätern, die ihr Kind aufgrund einer Fehl- oder Totgeburt verloren haben, eine würdige Bestattung ihrer Kinder zu ermöglichen und sie in ihrer Trauer zu begleiten und zu unterstützen.

Seitdem organisiert das Projekt Kinderhimmel kostenlose, konfessionell ungebundene Trauerfeiern zur Gemeinschaftsbestattung dieser Sternenkinder, die in Duisburg vier Mal jährlich – abwechselnd auf dem Abteifriedhof in Hamborn, dem Alten Friedhof in Neudorf, dem Friedhof Trompet und dem Evangelischen Pfarrfriedhof in Meiderich – in eigens dafür bereitgestellten Begräbnisstätten stattfinden.

Neben dem BETHESDA sind weitere Duisburger und Moerser Krankenhäuser am Projekt Kinderhimmel beteiligt, außerdem gynäkologische Praxen, Bestattungsunternehmen und die Arbeitsgemeinschaft Memoriam Garten Duisburg, die die liebevolle Pflege der Grabstätten sicherstellt.

Darüber hinaus bietet das Projekt Kinderhimmel den betroffenen Eltern Hilfe bei der Bewältigung ihrer Trauer und vermittelt Kontakte, zum Beispiel zu Selbsthilfegruppen.

Weitere Infos gibt es unter www.kinderhimmel-duisburg.de.

  • 20.03.2024
  • Rolf Schotsch