Digitale Stimmabgabe bei der Presbyteriumswahl kommt gut an

In fünf der 13 Gemeinden im Evangelischen Kirchenkreis Duisburg wurden am letzten Sonntag, 18. Februar 2024 neue Presbyterien gewählt. Von den insgesamt rund 52.000 wahlberechtigten Gemeindemitgliedern waren gut 29.000 Duisburgerinnen und Duisburger in den fünf Gemeinden zur Stimmabgabe aufgerufen. Rund 2.300 haben dort von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Die durchschnittliche Wahlbeteiligung von 7,9% ist deutlich höher als bei der Wahl 2020 (6,0%). Grund dafür ist wohl die erstmals zusätzlich zur Briefwahl und der vor Ort mögliche digitale Stimmabgabe.

Denn über 1.500 Menschen – mehr als 65% der Wahlberechtigten der fünf Gemeinden – nutzten das Internet zur Wahl des neuen Leitungsgremiums der Gemeinde. Zur neuen Wahlmöglichkeit gibt es daher positive Rückmeldungen aus den Gemeinden: So berichtet Pfarrer Dirk Sawatzki aus der Evangelischen Kirchengemeinde Trinitatis : „Hatte man im Vorfeld gedacht, dass vor allem junge Menschen diese Möglichkeit der Online-Wahl am Computer oder Smartphone nutzen würden, so überraschte, dass die größte Gruppe der Online-Wählenden die Gruppe der Über-60-Jährigen war.“ Pfarrerin Anja Humbert aus der Bonhoeffer Gemeinde Marxloh Obermarxloh bemerkt Ähnliches: „Die Beteiligung an der digitalen Wahl war quer durch die Generationen erfreulich gut.“

In sieben Gemeinden des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg gab es genauso viele Kandidierende wie Plätze im Presbyterium, dort galten die Kandidierenden als gewählt und eine Wahl war nicht nötig. In Hamborn wurde die Wahl um ein Jahr verschoben.

Insgesamt 139 Presbyteriumsmitglieder wurden in Alt-Duisburg, der Bonhoeffer Gemeinde, der Rheingemeinde (Wanheim / Wanheimerort), der Gemeinde Trinitatis (Buchholz / Wedau) und der Versöhnungsgemeinde Duisburg Süd gewählt. 36 Gewählte sind zwischen 30 und 44 Jahren alt, 14 Gewählte sind jünger als 29 Jahre, wobei drei jetzt gewählte Presbyteriumsmitglieder Jahrgang 2005 sind. Die Amtszeit der neu gewählten Presbyterinnen und Presbyter beträgt vier Jahre.

In den Gemeinden, in denen z.B. vor zwölf Jahren Presbyteriumswahlen stattfanden, betrug die durchschnittliche Wahlbeteiligung damals 7,2%; im Jahr 2008 lag sie bei 8,16%. 2004 lag die Wahlbeteiligung in den Gemeinden des damaligen Kirchenkreises Duisburg Süd bei 8,40 Prozent und im damaligen Kirchenkreis Duisburg Nord bei 8,03 Prozent.

Niedrige Wahlbeteiligungen gab es allerdings auch früher. So lag die durchschnittliche Wahlbeteiligung in den Gemeinden des damaligen Kirchenkreises Duisburg-Süd im Jahr 1988 bei 9,16 %, 1968 bei 9 %; in denen des damaligen Kirchenkreises Nord machte sie 9,4 % und 1968 9,7 % aus.

Deutliche Verschiebungen gibt es jedoch in Bezug auf die Zusammensetzung der Presbyterien: 1972 etwa wurde es als Erfolg gefeiert, dass 25% der Presbyteriumsmitglieder Frauen waren. Nach der Wahl vom 18. Februar 2024 treffen in den fünf Gemeinden des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg 78 Frauen und 69 Männer gemeinsam mit den Pfarrerinnen und Pfarrern die Entscheidungen in ihren Presbyterien.

In den nächsten Wochen werden in Gottesdiensten aller Gemeinden – außer Hamborn, wo im nächsten Jahr gewählt wird – ausscheidende Presbyteriumsmitglieder verabschiedet und neue Mitglieder feierlich und offiziell in ihr Amt eingeführt. Dabei legen neue Mitglieder ein Gelübde ab, amtierende werden daran erinnert. Ihnen und insbesondere den ausscheidenden Mitgliedern wird für ihr Engagement gedankt.

Das Bild wurde im „Wahllokal“ Jesus-Christus-Kirche in Buchholz aufgenommen; Foto: www.trinitatis-duisburg.de

  • 19.2.2024
  • Rolf Schotsch
  • Red