„Duisburg ist echt nahbar“

Interview mit der neuen Geschäftsführerin des Diakoniewerks Duisburg

Pfarrerin Barbara Montag unterstützt seit dem 1. Juli 2023 Ruth Stratmann und Udo Horwat als Geschäftsführerin im Diakoniewerk Duisburg. Sie tritt die Nachfolge von Udo Horwat an, der am 01.11.2023 in den Ruhestand geht. Mit einem kleinen Interview stellt das Diakoniewerk Duisburg Barbara Montag auf seiner Homepage www.diakoniewerk-duisburg.de vor; zu lesen ist es auch hier:

Frau Montag, wie ist Ihr erster Eindruck von Duisburg?

Ich kenne Duisburg natürlich schon länger, da ich seit über 20 Jahren im Ruhrgebiet wohne. Jetzt bin ich seit wenigen Wochen mittig in Duisburg und erlebe eine große Freundlichkeit bei den Menschen, meine vielen Gesprächs-Begegnungen waren bisher offen, sympathisch und gerade heraus.
Außerdem schätze ich das kulturelle Angebot – die Duisburger Akzente, Stadtfeste, Straßenevents und Open-Air-Veranstaltungen bieten eine Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten. Ich bin eine große Theater-Liebhaberin und habe natürlich auch schon Aufführungen in Duisburg gesehen. Und ich bin eine leidenschaftliche Tatortguckerin – da kenne ich natürlich Schimanski.

Wie würden Sie den Slogan „Duisburg ist echt“ fortsetzen?

„Duisburg ist echt nahbar“

Sie haben einen deutlichen schwäbischen Akzent. Berichten Sie doch kurz, wo Ihre familiären und beruflichen Wurzeln liegen.

Geboren bin ich in der schönen Stadt Ulm in Baden-Württemberg. Dort habe ich mit dem Ulmer Münster, das eine sehr zentrale Sehenswürdigkeit ist in der Stadt – mit übrigens dem höchsten Kirchturm der Welt – schon als Jugendliche das Prinzip der Citykirche kennengelernt. Mitten im Leben und nah bei den Menschen, das ist die Devise. Studiert habe ich Theologie und Diakoniewissenschaft in Göttingen, Heidelberg und Tübingen. Schließlich hat mich die Liebe zu meinem Mann ins Rheinland geführt und dort war ich viele Jahre in Düsseldorf beschäftigt unter anderem als Leiterin eines evangelischen Erwachsenenbildungswerkes und als Geschäftsbereichsleiterin beim Spitzenverband der Diakonie Rheinland Westfalen Lippe.

Was lieben Sie an Ihrer Arbeit?

Ich schätze die Vielfalt und Verschiedenartigkeiten von Menschen – In Kirche und Diakonie begeistert mich ihr Engagement jeden Tag neu. Ich sehe es mit als meine Aufgabe, in der Gesellschaft Gemeinsinn zu entwickeln und Gemeinschaftliches zu fördern – Demokratie mit zu gestalten, das gehört für mich zur Diakonie dazu.

Welche Herausforderungen sehen Sie für das Diakoniewerk?

Gesamtgesellschaftliche Not braucht verlässliche Orte, das Diakoniewerk Duisburg hat mit seinem vielfältigen Hilfesystem eine große Bedeutung für die Sozialwirtschaft hier vor Ort. Für unsere Angebote brauchen wir allerdings eine verlässliche Finanzierung – dafür gilt es sich immer wieder von neuem einzusetzen.

Die Tarifsteigerung im öffentlichen Dienst begrüße ich sehr, aber jetzt ist es notwendig, im Zusammenspiel mit anderen sozialen Trägern Lösungen zu finden, wie diese zusätzlichen Kosten finanzierbar sind.

Auch die demographische Entwicklung müssen wir im Blick behalten: Migration und Flucht, die gesamten demografischen Entwicklungen, der Fachkräftemangel – das sind nur einige der großen Themen für die Zukunft. Und dabei ist mir ganz wichtig, dass wir unseren Humor nicht verlieren und dem Leben zugewandt bleiben – trotz aller Krisen. Insgesamt sehe ich das Diakoniewerk Duisburg für zukünftige Herausforderungen gut aufgestellt.

Vielen Dank für das Interview und willkommen im Diakoniewerk!

 

Zum Bild: Angekommen – Barbara Montag am Duisburger Diakoniewerk; Foto: www.diakonierwerk-duisburg.de

  • 28.7.2023
  • Rolf Schotsch
  • Red