(Pressemitteilung 22.6.2023, www.diakoniewerk-duisburg.de)
Heute wurde der Jahresbericht des Diakoniewerks Duisburg von Geschäftsführer Udo Horwat offiziell vorgestellt. Das gemeinnützige Unternehmen ist Träger verschiedener Einrichtungen in den Bereichen Wohnungslosenhilfe und Eingliederungshilfe/ Kinder, Jugend und Familie sowie Arbeit und Ausbildung. Im Internet ist der Bericht hier abrufbar:
Geschäftsjahr 2022: Ausgewählte Kennzahlen und Entwicklungen
Auch im Jahr 2022 sind im Diakoniewerk wieder neue Angebote gestartet wie z.B. das Projekt „Endlich ein Zuhause“* zur Bekämpfung von Wohnungslosigkeit und das Projekt „Frühe Hilfen international“ für (werdende) Mütter, Väter und ihre Kinder.
Der Umzug unserer ambulanten Familienhilfe, Schuldnerberatung und Flüchtlingsberatung/ Jugendmigrationsdienst zum neuen Standort am Burgacker, die Fertigstellung des Neubaus in Neuenkamp, ein neues Unternehmens-Leitbild und das neue Upcycling-Projekt im Kaufhaus der Diakonie sind weitere wichtige Themen, die das Diakoniewerk im Jahr 2022 beschäftigt haben. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr ca. 7090 hilfebedürftige Menschen beraten und betreut.
Das Motto 2022: „Dafür stehen wir“
„Was macht das Diakoniewerk Duisburg eigentlich aus? Wofür stehen wir und was sind unsere Werte? Auf diese Fragen haben wir gemeinsam Antworten gesucht, unser Leitbild überarbeitet und unsere Unternehmenswerte diskutiert“, informiert Geschäftsführer Udo Horwat. „In unserem Jahresbericht 2022 erklären unsere Mitarbeitenden, was Respekt und soziale Verantwortung in ihrer Arbeit bedeuten, warum Mitgefühl mit den Menschen wichtig ist ebenso wie Vielfalt und Gleichberechtigung. Dies alles verständlich zu kommunizieren, ist eine weitere wichtige Aufgabe. Deshalb haben wir im letzten Jahr auch einen humorvollen und kurzweiligen Film für unsere Reha-Auszubildenden produziert und auf unserer neuen Homepage Texte in leichter Sprache ergänzt.“
Besondere Herausforderung: Migration und Flucht
Die Auswirkungen des Angriffs auf die Ukraine sind auch in Duisburg und auch im Diakoniewerk immer noch spürbar. Die Stadt Duisburg erlebt eine massive Fluchtbewegung und daher stand im vergangenen Jahr die Arbeit mit Geflüchteten auch im Diakoniewerk Duisburg besonders im Fokus. Seit Beginn des Krieges wurden in Duisburg knapp 7.000 Flüchtende aus der Ukraine (Stand: Mai 2023) durch die Ausländerbehörde registriert. Eine von ihnen ist Zoja Khmara (Foto 2.v.l.), die im Juni 2022 mit ihrer Familie aus Charkiw geflohen ist und beim Pressegespräch ihre Geschichte erzählt hat.
Das Diakoniewerk Duisburg hat 2022 seine Flüchtlingsberatung und Flüchtlingsbegleitung personell erweitert, es wurde eine Koordinierungsstelle (Teilzeit) geschaffen für die Betreuung von Ehrenamtlichen, Geschäftsführer Udo Horwat war gemeinsam mit dem DRK-Geschäftsführer Mitglied im Krisenstab der Stadt und hat dort die Wohlfahrtsverbände vertreten. Udo Horwat: „Im Duisburger Krisenstab nach dem russischen Angriff auf die Ukraine haben wir einen beispielhaften Umgang mit Geflüchteten gefunden – auch im Vergleich zu anderen Städten. Diesen neu geschaffenen Standard sollten wir jetzt beibehalten für alle Flüchtlinge.“
Um Ehrenamtliche über wichtige Themen wie Kinderschutz, Selbstfürsorge, Bedeutung von Aufenthaltstiteln, kulturelle Begegnungen etc. zu informieren, hat das Diakoniewerk ein Qualifizierungsprogramm für Ehrenamtliche ins Leben gerufen. Das Projekt „Gut qualifiziert im Ehrenamt“ wird gefördert mit Spenden aus der Aktion „Duisburg hilft.“ und bietet einmal im Monat eine kostenlose Fortbildung an. Zusätzlich gibt es das Angebot einer regelmäßigen kollegialen Fallberatung, um Einzelfälle zu besprechen.
Die Mitarbeitenden der Flüchtlingsberatung leisten Beratung im Asylverfahren und soziale Beratung, sie vermitteln bei Konflikten in der Unterkunft, begleiten zu Behörden und unterstützen bei der Wohnungssuche. Die Flüchtlingsbetreuung findet schwerpunktmäßig direkt im Amt für Soziales und Wohnen bzw. auch in den Flüchtlingsunterkünften statt. Ein wichtiger Fokus der Arbeit liegt auf der Sprach- und Kulturvermittlung, die Mitarbeitenden begleiten aber auch zu Ämtern, Ärzten, Anwälten etc. unterstützen bei der Suche nach Kindergartenplätzen und informieren über Hilfen zur Sicherung des Lebensunterhaltes. „Unser großer Vorteil im Diakoniewerk ist die Vernetzung der Angebote“, erklärt Becky Fetsch, Leiterin der Flüchtlingsberatung und -betreuung. „Es sind kurze Wege bei uns zu den Kollegen aus der Wohnungslosenhilfe, Familienhilfe, Schuldnerberatung, Suchtberatung etc. Unsere Kaufhäuser der Diakonie bieten günstig Kleidung und Möbel für die Erstausstattung an. Und wir arbeiten eng zusammen mit anderen Trägern.“
Im Diakoniewerk Duisburg werden im Arbeitsfeld Migration und Flucht ca. 40 Mitarbeitende beschäftigt in den Angeboten:
- Flüchtlingsberatung, Flüchtlingsbetreuung und Koordination Ehrenamt
- Jugendmigrationsdienst mit dem Sonderprogramm „Respekt Coaches“
- GuiDe (Gut in Duisburg etablieren) für Frauen mit betreuungsbedürftigen Kindern
- stationäre Jugendhilfeeinrichtung DuJu für männliche Jugendliche von ca. 12-18 Jahren
- Mitarbeit des Diakoniewerks im KIM Duisburg (Kommunales Integrationsmanagement Nordrhein-Westfalen)
Hinweis Foto/ Diakoniewerk Duisburg:
Bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2022 lag ein Schwerpunkt auf den Themen Migration und Flucht. Zu sehen sind v.l.n.r.: Geschäftsführer Udo Horwat, Zoja Khmara (2022 aus der Ukraine nach Duisburg geflüchtet), Tatjana Soliman (Koordinatorin für das Ehrenamt), Becky Fetsch (Leiterin der Flüchtlingsberatung), Wolfgang Cipa (stellv. Leiter des Fachbereichs Kinder, Jugend & Familie), Irene Langolf (Flüchtlingsbegleiterin)
Zusatzinfos: Das Projekt „Endlich ein Zuhause“ im Rahmen der Landesinitiative gegen Wohnungslosigkeit wird in Kooperation mit der Stadt Duisburg als Antragstellerin mit Fördermitteln aus dem europäischen Sozialfond ermöglicht.
Das Spendenkonto „Duisburg hilft“ wurde 2022 eingerichtet von der Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände mit der Unterstützung des Oberbürgermeisters Sören Link und der Sparkasse Duisburg. Die Gelder werden eingesetzt, um Geflüchteten, die aus der Ukraine nach Duisburg kommen, vor Ort zu helfen.